Man kann auch in Berlin authentisches chinesisches Essen bekommen, aber nur in China kann man auch in ein authentisches chinesisches Restaurant gehen.
Die Wahl fällt auf ein HotPot-Restaurant. Die Authentizität stellen wir fest, als die Besienung nichtmal das Wort „Beer“ versteht. „No Beer“, sagt sie. Merkwürdig, wo doch alle anderen Bier auf dem Tisch haben. Wir machen uns verständlich.
Es wird ein Kupfertopf mit einem Kohlekamin in der Mitte serviert. Zur Hälfte mit kochender Gemüsebrühe, zur anderen Hälfte mit Chili-Brühe gefüllt. Zum Glück existiert im Restaurant ein DIN-A4 Zettel mit wunderlichen Übersetzungen, der uns immerhin davor bewahrt, für Europäer völlig ungenießbare Dinge zu bestellen. Alle Zutaten bestellt man roh und kocht sie dann in der Brühe.
Ansonsten geht es laut zu bei den Chinesen am Tisch. Alle im Restaurant schreien durcheinander. Sämtlicher Müll und Essensreste werden auf den Boden geschmissen. Probehalber schmeiße ich auch eine Serviette auf den Boden. Ich möchte ja nicht unangenehm auffallen. Nicht bei Allem sind wir sicher, was wir da bestellt haben, aber es schmeckt nicht übel.
Die Chinesen veranstalten am Nachbartisch eine Sauerei für die man in Deutschland Hausverbot bekommen würde. Es wird am Tisch geraucht, während andere noch essen. Die Kippen landen auf dem Boden oder gleich auf dem abgegessenen Teller. Es fängt an Spaß zu machen. Wir bestellen mehr Bier. Es klappt jetzt reibungslos.
Nach dem Essen müssen wir allerdings weiterziehen. Die Gemütlichkeit des Etablissements leidet ein wenig unter der mittelalterlichen Essensverwüstung, die vom Personal auch nicht beseitigt wird. Außerdem gibt es kein Klo – eine schlechte Voraussetzung zum Biertrinken.